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Dreidimensionale Landschaften Viele Landschaftsmaller bezaubern uns durch die Verwendung von Farben, mit denen sie ein beeindruckendes Spiel von Licht und Schatten inszenieren. Der Homburger Künstler Dieter List geht einen anderen Weg. Seine Landschaften entstehen durch die Modellierung von Gipsbinden. Seine Kunst ordnet sich daher zwischen Bildhauerei und Malerei ein. Es entstehen sowohl großformatige als auch kleine Reliefs, die ihre jeweils unterschiedliche Wirkung entfalten, je nachdem, aus welcher Entfernung und aus welcher Perspektiver man sie betrachtet. Dieter List demonstriert überzeugend, dass man mit Gipsbinden noch etwas völlig anderes machen kann, als Brüche zu schienen. Er nutzt die Fähigkeit des Materials, eine erstaunlich feste Struktur zu bilden, für die Schaffung von eindrucksvollen Reliefs. Der räumliche Effekt ist überraschend. Mit Bergen und Tälern, tiefen Moränen und Abgründen kreiert der 1950 geborene Künstler dreidimensionale Welten. Besonders bemerkenswert dabei, dass deren Wirkung auf den Betrachter stark variiert, je nachdem, von welcher Seite man sich seinen Objekten nähert. Dies führt dazu, dass man seine „museale“ Angewohnheit, sich zum Betrachten eines Bildes frontal hinzustellen, für List ändern muss. Um seine Arbeiten muss man herumgehen, sie von allen Seiten ansehen, um so die farbliche Andersartigkeit zu entdecken. Im Großen wie im Kleinen. Denn auch bei genauerer Betrachtung verblüffen die Gipsbinden mit ihren Farbverläufen, kleinen Erhebungen, Löchern und Fransen, alles kleine Landschaften im Detail. Bei einer früheren Ausstellung hat List einmal seine Besucher mit Lupen ausgestattet, damit sie dieses entdecken konnten. Drei-Sicht bezeichnet der Künstler seine Arbeiten, die uns mit ihrem Spiel aus Farben, Licht und Schatten in ihren Bann ziehen. Laudatio: Ursula Schulz, St.Wendel