Organized By Teapot Galerie
TEAPOT, Herwarthstr. 3, 50672 Köln (50.943180, 6.939720)
Zur diesjährigen DC Open zeigt TEAPOT die zwei Einzelausstellungen "visitors/besucher" der Kölner Künstlerin TINA SCHWARZ, sowie "stick and stones" von ALBERT MAYR in seinen Galerieräumen. Im vorderen Raum wird erstmals eine Show des 1975 in St. Pölten geborenen und in Wien lebenden Albert Mayr alias Jonny Hawaii gezeigt. Mayr, 2012 New Position der Art Cologne, ist passionierter Sammler und erschafft aus jeder Art von „Elektromüll“ ausufernde, meist interaktive Installationen. Mit seinem Mix aus New- und Old School Medien stößt er den Betrachter auf die Möglichkeiten einer neuen Bildhauerei, die im Crossover nicht nur der Materialien sondern auch der daraus resultierenden Ergebnisse Überraschendes zutage fördern. In seiner ersten Soloshow in Deutschland „stick and stones“ lässt Albert Mayr Wasserläufe durch Drucker und Papier entstehen, zeigt Filmkameras aus Holz gearbeitet und Pocket-Paintings, die seine Hosentaschen für ihn fertigen. Er zitiert Duchamps "Ein Akt die Treppe hinabsteigend" mit einer Installation aus Fotokamerastativen, projiziert mit Hilfe von Dia-Schlitten Skylines an die Wände der Galerie und gewährt Einblicke in seine gesammelten Schätze, die er fotografisch dokumentiert, wie die stattliche Sammlung seiner Hawaii-Hemden. Als Jonny Hawaii überschreitet Albert Mayr, 2013 mit dem österreichischen Staatsstipendium für Bildende Kunst ausgezeichnet, die Grenze von räumlicher Installation hin zur Performance. In Rockstar- Manier verlangt er dabei seinen selbst fabrizierten Musikinstrumenten alles ab und parkt seine Arbeit schließlich würdevoll irgendwo zwischen experimenteller Musik, funkelnder Performance, dramaturgischem Tatendrang, Ausstattungswahnsinn und Ausstellungskontext ein. Zur Vernissage ist Jonny Hawaii live in concert im TEAPOT zu sehen. Im hinteren Raum der Galerie wird Tina Schwarz uns zu ihrer zweiten Soloshow bei TEAPOT „visitors/besucher“ empfangen. Rätselhafte Szenerien sind da gemalt; Bühnen gebaut für Stücke deren vielleicht wichtigster Bestandteil der Betrachter selbst ist. Durch die Bilder wandern geisterhaft Menschen. Mal beschäftigt, mal entrückt, ganz bei- oder ganz ausser sich. Andeutungen finden sich innerhalb und Referenzpunkte außerhalb des Bildes. Für das kollektive oder das ganz persönliche Gedächtnis. Wie immer werfen ihre Malereien mehr Fragen auf, als sie Antworten zu geben bereit sind. Zu einer wirklichen inhaltlichen Verdichtung kommt es nicht. Ein Zustand des Schwebens bleibt erhalten. Der Titel „visitors/besucher“ ebenfalls eine Anspielung auf ein Innen und ein Außen. Besucher als Metapher für die Bilder, aus denen Bilder werden und die Betrachter die aus diesen Bildern wiederum neue Bilder machen. Schwarz, 1977 in Friedberg geboren und in Köln lebend, studierte Malerei in Maastricht, Niederlande und benutzt viele Techniken der alten Meister. Durch das Freilassen von Flächen auf der Leinwand und durch einen grenzenlosen Übergang von abstrakter zu figürlicher Malerei löst Schwarz sich aber malerisch weit ab von jeglichen Vorbildern. Ihre Protagonisten sind selten einem Jahrhundert zuzuordnen und könnten ebenso gut aus einer Internet Recherche wie aus einer Malerei von Velázquez stammen. Bei den Arbeiten von Tina Schwarz gibt es fast keine Skizzen. Nur die Idee. Schwarz Bilder entstehen im Prozess. Figuren erscheinen und verschwinden kurze Zeit später wieder unter einer neuen Schicht Ölfarbe. Manche Teile der Bilder sind verwischt, vernebelt, und man wüsste gern was dahinter liegt. Man spürt, dass hinter dem was man sieht, noch etwas liegt. Eröffnung im Rahmen der DC OPEN 2013: 6. September, 18.00 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 18. Oktober 2013.