Zwischen "Sexarbeit" und "Ausbeutung" - Der gesellschaftliche Blick auf Prostitution

Organized By Que(e)r_einsteigen

Location: Audimax

Universitätsplatz 1,Halle (51.485674, 11.970445)

Details

Im Herbst 2014 bereitet die Große Koalition ein neues Prostitutionsgesetz vor, das Prostituierte stärker schützen soll. Nachdem im vergangenen Jahr die Kritik am 2002 verabschiedeten Prostitutionsgesetz laut geworden war, sind sich alle darüber einig, dass dieses Gesetz nicht reicht. Doch wie kann und soll der Staat Prostitution rechtlich angehen? Soll sie verboten werden? Und wenn ja, wer soll bestraft werden? Die Kunden, Prostituierte oder nur Zuhälter und Menschenhändler? Oder soll Prostitution als Arbeit anerkannt werden, als „Sexarbeit“, so wie es die Prostituiertenbewegung fordert? Oder soll Prostitution vielmehr immer als Form von „Gewalt gegen Frauen“ betrachtet werden, die möglichst abgeschafft werden soll? Die gesellschaftliche Debatte über Prostitution ist geprägt von starken Gegensätzen und Widersprüchlichkeiten, die das Nachdenken darüber nicht einfach machen. Auch die rechtlichen Überlegungen sind durch diese Schwierigkeiten geprägt. Dieser Vortrag wird eine allgemeine Einführung zum Thema „Prostitution“ liefern und auf unterschiedliche Positionen eingehen. Dabei wird auch die aktuelle politische Debatte berücksichtigt. Moderation: Lisa Bendiek, que(e)r_einsteigen, Halle Einstiegsvortrag der Vorlesungsreihe von que(e)r_einsteigen am Donnerstag, 30. Oktober 2014 um 19:00 Uhr im Audimax, Hörsaal XXII Universitätsplatz 1, Halle Die Referentin Sonja Dolinsek hat Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichtswissenschaften in Bologna, Rennes, Berlin und Providence studiert. Ihre Abschlussarbeit trug den Titel „Die Sozialwissenschaftliche Beobachtung der Prostitution in der Bundesrepublik Deutschland. 1949−1990.“ Sie promoviert aktuell an der Universität Erfurt am Historischen Seminar zur Geschichte transnationaler Prostitutionsdiskurse in internationalen Organisationen und NGOs nach 1945 und ist außerdem Lehrbeauftragte am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die durch beleidigende, sexistische, rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Gleiches gilt für Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder die sind oder bereits in der Vergangenheit durch derartiges Verhalten in Erscheinung getreten sind.